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Behandlung rheumatologischer Erkrankungen - Was bedeutet der Begriff "Rheuma"?
Der Begriff "Rheuma" stammt aus dem altgriechischen und bedeutet "Strömung" oder "Fluss". Heute werden mit "Rheuma" Erkrankungen mit fliessenden, reissenden und ziehenden Schmerzen in Verbindung gebracht. Der Rheumatologe behandelt Autoimmunerkrankungen mit Entzündungen von Gelenken, der Wirbelsäule, inneren Organen oder Blutgefässen aber auch degenerativ (durch Abnutzungen) bedingte Erkrankungen von Gelenken und der Wirbelsäule. Wir befassen uns mit Knochenerkrankungen, wobei die Osteoporose hier am häufigsten vorkommt.
Die Aufgabe des Immunsystems ist es in den Körper eingedrungene Mikroorganismen und körperfremde Substanzen zu bekämpfen und zu eliminieren. Ausserdem ist das Immunsystem in der Lage entartete körpereigene Zellen zu zerstören.
Bei Autoimmunerkrankungen richtet sich die Aktivität des Immunsystems gegen körpereigene Gewebe und Zellbestandteile. Dadurch kommt es zur Schädigung innerer Organe, der Haut sowie zu Entzündungsreaktionen in Gelenken, der Wirbelsäule und Blutgefässen.
Folgende Autoimmunerkrankungen sind von Bedeutung:
- Rheumatoide Arthritis
- Psoriasisarthritis
- Reaktive Arthritis
- Morbus Bechterew
- Systemsklerose (Sklerodermie)
- Systemischer Lupus Erythematodes
- Sjögren Syndrom
- Mischkollagenose
- Polymyositis, Dermatomyositis
- Vaskulitiden (Entzündung von Blutgefässen)
- Gelenk- und Wirbelsäulenentzündungen bei bestimmten Darmerkrankungen
Weitere Ursachen für Gelenkentzündungen:
- nach Zeckenstich
- Gicht, Pseudogicht
- Infektionen
Unter einer Arthrose versteht man die Abnutzung des Gelenkknorpels. Mit zunehmendem Alter nimmt das Risiko für eine Arthrose zu. Im Alter von 65 Jahren haben ca. 90% aller Menschen eine Arthrose. Weitere Risikofaktoren eine Arthrose zu entwickeln, sind eine langandauernde Überlastung oder Übergewicht. Ebenfalls können chronische Entzündungen z.B. bei Rheumatoider Arthritis die Entstehung von Arthrosen begünstigen.
Je nach Ausprägung der Arthrose an Gelenken oder Abnutzungen im Bereich der Wirbelsäule können chronische Schmerzen hervorgerufen werden, welche die Mobilität und Lebensqualität der betroffenen Patienten beeinträchtigen.
Die Abklärungen erfolgen durch eine körperliche Untersuchung, Röntgen, Ultraschall oder eine MRI-Untersuchung. Zur Behandlung werden Schmerzmedikamente oder eine Physiotherapie eingesetzt. Eine Gewichtsreduktion kann sich häufig günstig auswirken. In ausgewählten Fällen kann Kortison oder Hyaluronsäure ins Gelenk injiziert werden, wenn erforderlich unter Ultraschallkontrolle. Wenn alle diese Behandlungen ausgeschöpft sind, kommen auch operative Behandlungen infrage.
Die Osteoporose ist eine Erkrankung, welche das gesamte Skelett betrifft. Sie ist durch eine Abnahme der Knochendichte und eine Störung der Mikroarchitektur des Knochens charakterisiert. Dadurch steigt das Risiko für Knochenbrüche, z.B. von Wirbelkörpern, am Schenkelhals, Oberarm- oder am Speichenknochen.
Im Laufe des Lebens kommt es zu einer Abnahme der Knochendichte, vor allem bei Frauen nach der Menopause.
So leiden ca. 50% aller Frauen im Alter über 70 Jahren an einer Osteoporose. Frauen entwickeln diese Knochenerkrankung mehr als doppelt so häufig wie Männer. Gefördert wird die Abnahme der Knochendichte zusätzlich durch Bewegungsarmut, Rauchen, übermässigen Alkoholkonsum und Medikamente, z.B. Kortison und Magensäureblocker. Die Abklärung erfolgt mittels Knochendichtemessung und einer Evaluation von individuellen Risikofaktoren. Heute stehen moderne Medikamente zur Verfügung um das Risiko von Knochenbrüchen bei Patienten mit Osteoporose zu reduzieren.